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Regenerierung Brita Wasserfilter

Wir verwenden BRITA Wasserfilter, um für unseren Kaffee, Tee, etc. weiches Wasser zu haben. Im Vergleich zu unserem normalen Leitungswasser mit 16°dH lohnt es sich geschmacklich auf alle Fälle, wenn da nicht die relativ hohen Kosten wären. Aber wir wären keine Chemiker, wenn es uns nicht gelungen wäre, die Kartuschen zu regenerieren. So verwenden wir schon seit Weihnachten 2000 erst die dritte Kartusche, die wir im gleichen Rhythmus regenerieren, wie wir sie vorher gekauft haben (alle ca. 3 Wochen).

Chemisch gesehen ist ein Wasserfilter ein Kationentauscher, der die kalkbildenden Calcium- Ionen gegen andere Kationen (hier Protonen, also vereinfacht: Säure) austauscht, wodurch das Wasser enthärtet wird. Diese Ionentauscher arbeiten umkehrbar: mit einem Überschuss an Kationen kann man das Calcium wieder vom Ionentauscher "abspalten" und ihn so regenerieren. Rein prinzipiell kann das mit Säure oder aber auch mit Salz (normales Kochsalz) geschehen. Bei Verwendung von Kochsalz hat man dann aber im enthärteten Wasser einen erhöhten Gehalt an Natrium, was sich blutdrucksteigernd auswirken soll. Deshalb greifen wir auf die Säure zurück.

Als Nebenkomponenten sind in den Wasserfiltern noch Aktivkohle und Silberionen enthalten. Ersteres soll Pestizide o.a. Schadstoffe aus dem Wasser adsorbieren (was ähnlich umkehrbar erfolgen kann) und die Silberionen sollen Mikroorganismen (Bakterien und so) abtöten, die sich in stehendem Wasser bilden können.

Die Regenerierung des Ionentauschers erfolgt über einen massiven Säureüberschuss. Im Prinzip kann man jede stärkere Säure nehmen, also Salzsäure, Schwefelsäure, Essig, Zitronensaft, ... Aus praktischen und lebensmitteltechnischen Gründen nehmen wir immer Zitronensäure. Diese liegt kristallin, also als Feststoff vor, ist einfach zu beziehen und lebensmittelrechtlich zugelassen. Kristalline Zitronensäure gibt es in Apotheken oder Supermärkten zu kaufen, auch in gut sortierten Drogerien. Aus einer Rückmeldung wurde mir ein Apothekenpreis von ca. 5 Euro für 250 g genannt, selber haben wir Zitronensäure in einem Supermarkt gleich an zwei unterschiedlichen Stellen gefunden: in kleinen Päckchen als Säuerungsmittel zur Herstellung von Marmelade/Konfitüre oder im grösseren Päckchen (400g) als Entkalker bei den Reinigern (hier sollte man aber darauf achten, dass keine weiteren Zutaten enthalten sind).

Gleich Sackweise beziehen manche Industriebetriebe kristalline Zitronensäure z.B. als Entkalker oder als Lebensmittelzusatz (z.B. Limoabfüller). Am besten mal lokal die Preise abchecken, wo es am günstigsten ist, aber immer darauf achten, daß die Zitronensäure auch als lebensmitteltauglich eingestuft ist !

Die Regenerierung selber ist ganz einfach: wir lösen ca. 10 g kristalline Zitronensäure (etwa zwei gehäufte Esslöffel) in etwa 700 ml Wasser und lassen es dreimal durch den Filter laufen. Nach dem dritten Mal spülen wir den Filter zweimal mit je einem halben Liter Wasser, dann reinigen wir noch die Plastikteile des kompletten Filters unter fliessendem Wasser, fertig !

Rechnet sich der ganze Aufwand ? 10 g kristalline Zitronensäure sind für deutlich unter 50 Cent zu haben, bei größerer Abnahme sogar unter 5 Cent, den Preis eines neuen Filters kennt der interessierte Leser wohl... :-))

Wichtig ist folgendes zu erwähnen: wir verwenden das enthärtete Wasser immer nur abgekocht ! Egal ob für Babynahrung, Kaffee, Tee,... immer abgekocht, egal ob mit einem originalen Filter oder ob mit einem regenierierten. Ich kann nicht ausschliessen, daß die Aktivität der Aktivkohle oder der Silberionen bei regenerierten Filtern geringer ist als bei den originalen Filtern, konnte aber im bislang über einjährigen Dauerversuch keine negativen Anzeichen feststellen. Bei einer steigenden Verkeimung müsste der Filter zuwachsen und dafür gibts bei mir keine Anzeichen. Ich vermute, dass die Zitronensäurebehandlung evt. Keimen auch nicht allzu gut tut.... :-) Netter Nebeneffekt: nach der dritten Spülung nehmen wir die Zitronensäurelösung zum Entkalken des Wasserkochers (wenn die Härte nach Verbrauch des Filters durchschlägt, gibts ja auch im Kocher immer den Kalk-Belag).

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