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Erfahrungsbericht zum Urlaub im Hotel "Las Arenas" in Costa Teguise auf Lanzarote vom 01.-15.4.01.

Verfasser:
Holger Peine (Lob und Kritik zu dieser Seite bitte an ihn !)
Weitergabe (mit Quellenangabe) ist ausdruecklich erlaubt. Fuer Rueckfragen stehe ich unter Holger.Peine@gmx.net gern zur Verfuegung.
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Vorab unser Fazit: Es hat uns ganz gut gefallen, vieles waere noch weiter zu verbessern, aber auch so ganz OK. Das Preis-Leistungs-Verhaeltnis koennen wir nicht beurteilen (das war unser erster Pauschal-Urlaub).

Das Hotel ist nett angelegt, Gemeinschaftseinrichtungen im Erdgeschoss, und drei Etagen mit Apartments darueber. Keine Block-Architektur, sondern landestypische "weisse Wuerfelchen" versetzt angeordnet. Schoener Vorgarten, sehr schoene Empfangshalle (Rezeption aus Lavastein) an toskanischen oder maurischen Stil erinnernd. Bei Ankunft muss man oft noch bis zu einer Stunde warten, wenn das Zimmer noch nicht fertig ist (man kann dann schon einmal fruehstuecken bzw. abendessen gehen). Es gibt offenbar doch keinen Lift (hab ihn nirgends gesehen) und jedenfalls sicher keinen, der in den 3. Stock geht: Wir mussten unsere 4 Koffer selbst dort hoch tragen. Wer abends auf Babyfon-Verbindung angewiesen ist, sollte ein Zimmer 1. Stock nehmen; unser Babyfon reichte nur vom 3. bis in den 1. Stock hinunter, so dass wir keine Abende im EG (z.B. Bar) verbringen konnten.

Links von der Rezeption Speisesaal (s.u.), rechts grosse Bar mit Buehne, ganz rechts Ausgang zum Pool-Gelaende. Auch ein Mini-Markt (Getraenke einschl. Alkohol, Suesses, Spielzeug, Filme, Zeitungen etc.) befindet sich in der Empfangshalle. An einem Tisch in der Empfangshalle sowie bei der Reiseleiterin kann man Mietwagen buchen (stehen dann direkt auf dem Hotelparkplatz). Angeblich kann man die in der Stadt auch billiger bekommen, aber zumindest bei den 5-6 Vermietungen an der Hauptstrasse, bei denen wir verglichen haben, ist es auch nicht billiger (und man muss mit Kind und Kegel erst dorthin laufen). Wir haben ab dem zweiten Mal immer im Hotel gemietet. Man kann auch Kinderwagen (Buggy) im Hotel mieten, fuer 500 ptas/Tag oder 2000 ptas/Woche.

Das Personal im Hotel spricht meist deutsch: Rezeption sehr gut, Kellner ausreichend, Reinigungspersonal kaum. Das Hotel ist ausschliesslich mit deutschsprachigen Gaesten ueber 1-2-Fly belegt. Das Personal ist freundlich und korrekt.

Die Zimmer: Schlichte Moebel aus hellem Holz, immerhin ein paar Bilder an der Wand und Granit-Verblendungen im Bad. Ausreichend gross, Schlafzimmer mit Fenster zum Lichtschacht (direkte Sonne meist nur im 3. Stock), Bad ohne Fenster in der Mitte, Wohnzimmer (Bettcouch, Couchtisch, 1 Sessel, Esstisch mit Stuehlen, TV-Kommode) mit grossem Fenster zum Balkon. Balkon mit Plastik-Sitzgruppe und (sehr praktisch!) Teleskop-Waescheleine.

Vorsicht missverstaendliche Formulierung im Prospekt: Dort ist die Rede von "Wohnzimmer mit Doppelschlafcouch fuer die 3. und 4. Person", aber die gibt es nur, wenn man mit 4 Personen anreist: Bei nur 3 Personen hat man auch nur eine Einzel-Schlafcouch. Das hiess fuer uns, entweder das Kind auf die Couch legen und damit abends das Wohnzimmer nicht mehr benutzen zu koennen (indiskutabel), oder das Kind zunaechst ins Schlafzimmer zu legen und auf die Couch zu tragen, wenn wir selbst ins Bett wollen (bei uns riskant wegen Aufwachen), oder immer getrennt schlafen (einer mit Kind im Schlafzimmer, der andere auf der Couch).

Geputzt wird ausreichend, wenn auch nicht perfekt (das ein oder andere Haeufchen Sand auf dem Fussboden wird schon einmal uebersehen, die Balkonmoebel werden offenbar gar nicht geputzt). Wir fanden's ausreichend sauber. Im Katalog steht Sat-TV, es ist aber ein ueberwiegend spanischsprachiger Satellit. Als deutsche Programme gibt's nur ZDF, RTL, Pro 7, Kabel 1, TM3. Fernbedienung kostet extra. Das TV ist natuerlich klein (36 cm). Telefon- Direktwahl funktioniert nur fuer abgehende Gespraeche (1 min nach Deutschland ca. DM 1,-!), eingehende Gespraeche werden von der Rezeption ins Zimmer verbunden.
Die Kuechenzeile bietet Spuele, 2-Platten-Herd mit DAH, Kuehlschrank. Geschirr ist knapp, aber wer braucht das schon in einem All-Inclusive-Hotel. Im Schlafzimmer grosser Einbau-Wandschrank, allerdings mit zu wenig Einlege-Boeden (man kann stattdessen viele lange Kleider und Maentel aufhaengen, aber wer braucht das schon im Sueden). Ca. 10 Kleiderbuegel im Schrank.

Zum Essen: Der Speisesaal ist recht nett eingerichtet, auf den 4er-Tischen liegen ordentliche Stoff-Tischdecken. Man holt sich sein Essen selbst an den Buffets, und Kellner rauemen dann die leeren Teller (oder die, die sie fuer leer halten - da muss man auf der Hut sein :-) immer schnell ab. Man kann auch im Freien im Atrium sitzen. Ein Koch braet live am Buffet, aber die Dunstabzugshaube scheint nicht (richtig) zu funktionieren, so dass der Saal zu den Essenzeiten immer mit Kochdunst gefuellt ist.
Wenn das Hotel ausgebucht ist, stossen auch Speisesaal, Geschirr und Kueche an ihre Kapazitaetsgrenzen. Morgens ab 9:00 muss man oft auf einen Tisch warten (wir haben deshalb immer um 8:30 gefruehstueckt und so nie gewartet), ebenso zu manchen Zeiten mittags und abends (ausprobieren und dann antizyklisch handeln). Die grossen Glaeser gehen oft aus, werden aber immer nach 5-10 min nachgefuellt (dann meist heiss aus der Spuelmaschine, was auch nicht so toll zu einem kuehlen Weisswein ist), auch Messer und kleine Loeffel gehen gern voruebergehend aus. Kaffee und Kakao gibt's nur aus Automaten (haben wir nicht probiert), Tee in Beuteln plus Heisswasser aus dem Automaten. Mineralwasser gibt es nur ohne Kohlensauere. Aus Automaten gibt es Fruchtsaefte (Orange/Ananas/Grapefruit) in Qualitaet (schaetze ich mal) "Nektar mit 50% Fruchtsaftanteil", also nicht so ueberragend.

Fruehstueck: Hier hatten wir kaum etwas auszusetzen. Es gibt Warmes (Spiegelei, Ruehrei, gekochte Eier, Wuerstchen, Schinkenspeck, Paprikaschnitzel, Pfannkuchen), ca. sechs Sorten Cerealien (Muesli, Smacks, Cornflakes etc.), allerdings leider alle gezuckert, Obst (halbierte Orangen und Grapefruits), Standard-Wurst/Kaeseplatte, Milch.

Mittag- und Abendessen: Es gibt immer 1-2 Fisch und 1-2 Fleischgerichte, eins davon live gebraten. Dazu kommen 1-2 warme Gemuese, verschiedene kalte Platten und wechselnde Salate (s. "Recycling" unten) und eine feste Auswahl von Rohkost-Salaten (Tomate, Paprika, Karotte etc.). Zur Fleischqualitaet kann ich nichts sagen (wir essen kein Fleisch), der Fisch war aber immer recht gut. Ausserdem gibt es immer Reis (in einigen Varianten) und eine weitere warme Kohlenhydrat-Beilage (verschiedene Nudel- und Kartoffel-Varianten). Mit der Auswahl waren wir also recht zufrieden. Allerdings wiederholten sich viele (nicht alle) Gerichte in der zweiten Woche. Es wird mit raffiniertem Oel gekocht (d.h. kein extra vergine oder so etwas). Tierische Fette werden (landestypisch) kaum verwendet. Gemuese und Salate werden (landestypisch) ohne Sossen und Wuerzung serviert, einfach geduenstet bzw. roh. Man kann sich selbst Essig/Oel/Gewuerze vom Buffet nehmen, das tut allerdings kaum jemand. Das Gemuese hat uns deshalb meist nicht so besonders geschmeckt (obwohl die Materialqualitaet gut war), und insgesamt wurde das Essen mit der Zeit (nachdem man die Kueche "durchschaut" hatte) ein wenig eintoenig. Da es uns aber insgesamt geschmeckt hat, war das fuer uns kein Problem.

Enttaeuschend ist das Dessert-Buffet: Es gibt taeglich eine klebrige Pampe in drei Farben (rosa, gelb, braun, soll also Erbeer, Vanille, Schoko darstellen), die nicht sehr natuerlich (und bestimmt nicht in der Kueche selbst hergestellt) schmeckt, sowie eine noch kuenstlicher schmeckende Vanille-Gelatine, dazu Milchreis (der war OK) und entweder mit Zimt eingelegte Birnen (OK) oder Brataepfel (OK). Das war's - jeden Tag. Keine Puddings, keine Joghurt- oder Quarkspeisen, keine Mousse, kein Obstsalat, keine Sorbets - ach ja, Eis (vier Sorten) gibt es auch immer. Das essen dann die meisten Leute. Und so kleine Kuechlein in verschiedenen SOrten gibt es noch, Qualitaet durchschnittlich.

Zu trinken gibt es Bier (gut), Rot- und Weisswein (annehmbar, und beide richtig temperiert) zusaetzlich zu den oben beschriebenen Getraenken.

Es wird viel recyclet: Gibt es einmal Rinderbraten, taucht das Fleisch bei der naechsten Mahlzeit als kalte Platte (huebsch neu dekoriert) und schliesslich, falls immer noch nicht alle, nocheinmal als Rindfleischsalat auf (dito mit Gemuese, Fisch etc.). Da alles recycelte noch einwandfrei war, haben wir daran kein grosses Problem gesehen.

Einrichtungen: Es gibt einen grossen Pool (ungeheizt) mit Kleinkinder-Becken auf der Dachterrasse. Die Terrasse ist bis auf Liegen und Schirme kahl. Hier herrscht relative Ruhe, keine Kinder. Ganz anders unten: Kleinerer Pool mit Rutsche (geheizt? jedenfalls deutlich waermer als der obere Pool) und Kleinkinder- Becken in Gelaende mit Palmen, Palmwedel-Sonnenschirmen und Liegen. Hier herrscht grosser Laerm von den Kindern und der Pop-Musik aus der benachbarten Pool-Bar. Hier finden auch manche Sport-Animationen statt. Hier steht auch die kleine Sauna-Huette (verschlossen, Schluessel an Rezeption holen, also offenbar Voranmeldung zum Aufheizen noetig), die wir waerend unserer zwei Wochen nie benutzt gesehen haben. Die Anzahl der Liegen schien ausreichend.

Die Pool-Bar bietet die ueblichen Getraenke und 15:00-16:00 Kuchen, Waffeln zum Selbst-Backen (Schlange!) und Pommes/Hamburger. Weiter hinten im Gebaeude stehen Billard, Tischfussball, Tischtennis, Dart.

Costa Teguise ist _sehr_ windig. Die etwas windgeschuetzten Liegeplaetze an den Pools sind immer als erste belegt ;-)

Es gibt jeden Abend irgendeine Show-Darbietung auf der Buehne in der Bar; daran haben wir allerdings nicht teilgenommen, so dass ich zur Qualitaet nichts sagen kann.

Zur Kinderanimation: Man darf nicht den paedagogischen Anspruch eines Kindergartens erwarten, und die jungen Damen dort sind auch keine ausgebildeten Kindergaertnerinnen, sondern eher Studentinnen, erfahrene Amateure etc. Das vorausgeschickt, haben sie ihre Sache einigermassen ordentlich gemacht. Unsere Tochter (4) ist ab dem dritten Tag allein dort geblieben, und ging in der zweiten Woche sogar ganz gern hin. Je nach Altersverteilung der Kinder werden bis zu drei Altersgruppen gebildet. Der Raum fuer den Kinderclub ist allerdings haesslich, hat kaum Tageslicht, und ist auch oft zu klein. Spielzeug gibt es auch laengst nicht so wie in einem KiGa. Aber sie machen ja auch viel draussen. Es gibt auch einen Spielplatz mit Kletteranlage, Rutsche, Schaukeltieren, Sandkiste. Die Animationszeiten werden fast minutengenau eingehalten.

Auch fuer Erwachsene gibt es Animation (viel Sport, einfache Spiele), an der wir nicht teilgenommen haben.

(c) 2000 Holger Peine

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